Psychische Erkrankungen

Das Spektrum psychischer Erkrankungen ist groß. Häufig werden psychische Krankheiten in folgenden Gruppen zusammengefasst:

  • Depressionen
  • Somatoforme Störungen
  • Psychosen
  • Magersucht und Bulimie
  • Bipolare Störungen
  • Panik und Agoraphobie
  • Soziale Phobie
  • Generalisierte Angststörung
  • Demenz
  • Posttraumatische Belastungsstörung

Was ist eigentlich psychische Gesundheit?

Psychische Gesundheit beschreibt einen Idealzustand, in dem der Mensch sich seelisch und geistig wohl fühlt und den Herausforderungen und Belastungen des Lebens gewachsen ist. Eine kurzfristige Verstimmtheit ist noch keine psychische Krankheit. Psychische Krankheit und Gesundheit sind keine Alles-oder-nichts-Zustände: Alle Menschen bewegen sich im Laufe ihres Lebens zwischen den beiden Polen.

Ab wann spricht von psychischer Krankheit?

Zeiten psychischer Belastung kennen alle Menschen. Besonders starke psychische Belastungen entstehen zum Beispiel durch den Verlust des Arbeitsplatzes, den Tod eines geliebten Menschen oder schwere körperliche Krankheiten bei einem selbst oder im nahen Umfeld.

In solchen Situationen reagieren wir mit Angespanntheit, Traurigkeit oder Angst. Mit der Zeit bilden sich diese Zustände bei psychisch gesunden Menschen von selbst wieder zurück. Halten sie allerdings länger an und kommen weitere Beschwerden hinzu wie beispielsweise Wahnzustände, Selbstverletzungen, Panikattacken oder Suizidgedanken, sollten Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Wer hilft bei psychischen Erkrankungen?

Ein guter erster Schritt ist der Besuch bei einem Allgemeinarzt. Er wird sich im anamnestischen Gespräch einen Eindruck davon verschaffen, welche Beschwerden vorliegen, wie lange sie schon bestehen und wie stark ausgeprägt sie sind. Da einige psychische Krankheiten auch auf körperliche Ursachen zurückzuführen sind, wird er den Patienten untersuchen; oft auch mit Hilfe einer Blutuntersuchung. So können Schilddrüsenunterfunktionen, Vitaminmängel, Autoimmunerkrankungen, hormonelle Störungen und andere mögliche Ursachen festgestellt bzw. ausgeschlossen werden.
Ist die psychische Erkrankung nicht oder nicht in erster Linie auf eine körperliche Ursache zurückzuführen, wird der Hausarzt den Patienten an einen Psychiater, Neurologen oder Psychotherapeuten überweisen. Der Facharzt oder Therapeut wird mittels weiterer Untersuchungen eine gesicherte Diagnose erstellen. Eine Übersicht über verschiedene Diagnosegruppen findet sich beispielsweise hier.

Was hilft bei psychischen Erkrankungen?

Die Standard-Therapie zur Behandlung psychischer Krankheiten besteht in einer Kombination aus Medikamentengabe und Psychotherapie. Medikamente dienen dabei immer nur als Hilfsmittel, nicht als Heilmittel, denn in aller Regel können Medikamente nicht die Ursache der psychischen Erkrankung beseitigen. Dies leistet die Psychotherapie, die zwar üblicherweise keine schnellen, dafür nachhaltige Verbesserungen erzielt. Zu den anerkannten Verfahren, die auch von den Krankenkassen übernommen werden, zählen die analytische, die tiefenpsychologisch fundierte und die Verhaltenstherapie. Psychotherapien können ambulant, teilstationär (tagesklinisch) und vollstationär stattfinden. Je nach Krankheit empfiehlt sich eine Gruppen- oder Einzeltherapie oder eine Kombination daraus. Die Dauer der Therapie ist sehr unterschiedlich: von einer 12-stündigen Akutbehandlung über Kurzzeittherapie hin zu einer Langzeittherapie mit bis zu 300 Stunden.

Wie entstehen psychische Krankheiten?

Psychische Erkrankungen haben selten nur eine Ursache. Meist treffen mehrere Risikofaktoren aufeinander. Risikofaktoren sind biologischer Art (genetische Disposition, Stoffwechseländerungen im Gehirn), sozialer Art (Lebensbedingungen, soziales Umfeld) und belastende Erlebnisse wie beispielsweise Trennung/Scheidung oder Verlust des Arbeitsplatzes. Das Zusammenspiel der verschiedenen Risikofaktoren bestimmt die individuelle Anfälligkeit des Menschen, eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Dies erklärt, warum manche Menschen bereits auf Grund normaler Alltagsanforderungen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geraten, während andere erst bei extremen Herausforderungen oder Traumatisierung psychisch erkranken.